RON DESANTIS:

RON DESANTIS: "Das ist der Trumpf überhaupt!" Muss Donald Trump jetzt zittern?

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, ist am Mittwoch offiziell in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei eingestiegen. Der 44-jährige Politiker reichte die notwendigen Dokumente bei der Bundeswahlkommission ein. DeSantis gilt als stärkster innerparteilicher Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump, der im kommenden Jahr noch einmal zur Wahl antreten will.

Für den Abend (Ortszeit) war ein Gespräch mit Twitter-Chef Elon Musk geplant, in dem DeSantis nach Angaben aus informierten Kreisen seine Bewerbung ankündigen wollte. Das Gespräch sollte live gestreamt werden. Im Anschluss waren Auftritte in konservativen Programmen geplant, unter anderem beim Sender Fox News.

Schon vor der Ankündigung von DeSantis wetterte Trump erneut gegen den Gegner. «Ron DeSanctus», wie der Ex-Präsident ihn nannte, habe keine Chance, die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr oder auch nur die Vorwahlen der Republikanischen Partei zu gewinnen, schrieb Trump am Mittwoch in den sozialen Medien. Als Grund für eine mutmaßliche Schwäche von DeSantis verwies Trump auf dessen Abstimmungsverhalten im Kongress, wenn es um soziale Sicherheit und die staatliche Krankenversicherung Medicare ging.

Der Ex-Präsident fügte eine seiner üblichen Beleidigungen hinzu: «Außerdem braucht er dringend eine Persönlichkeitstransplantation, und soweit ich weiß, sind solche Transplantate medizinisch noch nicht verfügbar. Eine illoyale Person!» DeSantis sei ein RINO, ein «Republican in Name Only», also nur dem Namen nach ein Republikaner.

DeSantis Ankündigung wurde seit Monaten erwartet. Er gilt als einer der stärksten Bewerber der Partei im Kampf um die Rückeroberung des Weißen Hauses vom demokratischen Präsidenten Joe Biden. Dazu gehören neben Trump die frühere UN-Botschafterin Niki Haley, Senator Tim Scott, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der frühere Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson. Es wurde damit gerechnet, dass auch Trumps früherer Vize Mike Pence seinen Hut in den Ring wirft.

Der 80-jährige Amtsinhaber verschob das Land nach Ansicht der Republikaner zu weit nach links und versäumte es, Inflation, Einwanderung und Kriminalität anzugehen. Der republikanische Kandidat wird bei der Parlamentswahl im November 2024 gegen Biden antreten.

Vor nur sechs Monaten gewann DeSantis seine Wiederwahl in Florida mit einem klaren Vorsprung von 19 Prozentpunkten - selbst als Republikaner in vielen anderen US-Staaten zu kämpfen hatten. Er übernahm viele von Trumps Programmpunkten, präsentiert sich jedoch als die jüngere und wählbarere Version des Ex-Präsidenten. Wie Trump pflegt er einen konfrontativen Stil und hat sich mit Twitter das frühere Lieblingsmedium Trumps auserkoren, um seine Bewerbung zu verkünden.

Trump-Verbündete beeilten sich, das als abgehoben zu kritisieren. Realitätsfremder sei nur noch, dass DeSantis vor seinem Auftritt bei Twitter in einem Nobelhotel in Miami mit Spendern sprechen werde, befand eine Sprecherin eines Trump-Unterstützungskomitees. Trump-Anhänger parkten auch einen Lastwagen vor dem Hotel, in dem DeSantis mit möglichen Geldgebern sprechen wollte, der einen Werbespot zeigte, in dem er als «Sumpfkreatur» bezeichnet wurde. Die Demokraten schickten einen weiteren LKW, der vor DeSantis' «extremer MAGA-Agenda» warnte.

Die Angriffe der Konkurrenten werden nicht die einzigen Hürden für den Gouverneur sein: Zwar ist er ein politisches Schwergewicht in Florida und regelmäßig bei Fox News zu sehen, aber selbst Verbündete räumen ein, dass die meisten Wähler in den anderen US-Staaten ihn nicht gut kennen.

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